Flyfishing in Slowenien Mai 2014
Samstag Morgen um 05.30 h Abfahrt Richtung Slowenien. Schnellster Weg wird vom Navi über München angezeigt. Die Strecke beträgt rund 750 km. Keine grossen Hindernisse, wir sind bereits um 14.00 Uhr in Luce. Zimmerbezug, erstes Bier auf dem Balkon, Aussicht geniessen und dann ein Nickerli. Stef geht auf einen Rundgang und inspiziert schonmal die Savinja. Am Abend erster feiner Fünfgänger bei Martina, sie erhielt letztes Jahr zum zweiten Mal den Titel Köchin des Jahres in Slowenien J
Am Sonntag lösen wir die Karte für das Revier 2 der Savinja (von Brücke Luce abwärts). Das Wasser ist wundervoll klar und zeigt uns seine Vielfalt an Farben und Schattierungen. Viele eher kleinere Fische, vereinzelte Grosse holen wir aus den Pools. Hauptsächlich Regenbogenforellen, Stef erwischt aber auch eine Äsche. Wetter ist sommerlich warm und schön.
Am Montag fahren wir an die Lucnica. In den uns bereits bekannten Läufen fangen wir Bach- und Regenbogenforellen. Leider müssen wir unterbrechen, da sich vor Mittag ein Gewitter ins Tal hängt. Beim Rennen zum Auto begegnet uns ein Bauer, der seine zwei Kühe holt und in den Schutz des Stalls bringt. Er ruft uns etwas zu, wir winken zurück, haben aber nichts verstanden J Was nun? Wir sitzen im Auto und draussen schüttet es. Stef hat die Idee, nach Nazarje zu fahren und die Dreta zu besichtigen. Wir machen uns auf den Weg und schauen uns den Bach an, sieht nicht schlecht aus und ist sicher einmal einen Versuch wert. Nach etwa drei Stunden hat sich das Gewitter verzogen und wir fahren wieder Richtung Lucnica. Wir fischen bis ins Dorf und erleben bei leicht angestaubtem Wasser eine super Fischerei, in einigen Pools konnten wir auch grosse Regenbögler überlisten.
Am Dienstag geht’s dann ab ins Revier 3, da starten wir gleich bei den „Kapitalen“. Die Strecke beim Fischereiverein ist nur Catch & Release, da haben sich die „Kapitalen“ bei den Futterausläufen zu richtigen "Schweinsforellen" dickgefressen! Da das Wasser total klar ist, bleiben nur vereinzelte von diesen Riesendingern an unseren Streamern hängen. Stef hat aber Glück und kann zumindest drei Drillen und Releasen, ich brachte keine rein! Zum Zmittagspicknick fahren wir auf die andere Seite unterhalb des Wehrs. Wunderschöner Platz und herrliches Wetter! Nach dem letzten Schluck Bier teilen wir uns am Pool auf und jetzt hole ich auch zwei Grosse rein. Im Anschluss versuchen wir es noch beim Fischereiverein bei den Ausläufen, aber diese Idee hatte heute wohl schon ein Anderer. Auch unterhalb der Brücke in Ljubno haben wir kein Glück, aber es ist einfach alles traumhaft schön und wir geniessen die Landschaft in vollen Zügen.
Mitte Woche probieren wir unser Glück an der Dreta bei Nazarje. In einem Pool etwas ausserhalb von Nazarje fange ich mit der Trockenfliege als erstes einen "Mutsch" (Alet/Döbel). Hmm, schlechtes Zeichen? Mit der Nymphe bleiben im tiefen Pool dann doch mehrere Regenbogenforellen hängen, auch eine Rotgetupfte zeigt sich. Dann weiter die Strecke hinunter bis zum Einfluss in die Savinja bringt keine nennenswerte Fänge. Der Himmel ist leicht bedeckt, wäre also ideal zum Fischefangen. Wir picknicken beim Einfluss in die Savinja und inspizieren schonmal die Wasserläufe. Sieht gut aus, bringt aber leider nichts. Wir bleiben grösstenteils fanglos. Um vier Uhr brechen wir ab und fahren zurück nach Luce zum Bier.
Am Donnerstag mache ich meinen Day-off. Ich kutschiere Stef bis ganz nach oben an die Lucnica, damit er zu Fuss bis ins Dorf runter fischen kann, sind ca. 5 Kilometer. Er stampft mit dem 3er-Rüetli und voller Vorfreude los. Am Mittag treffen wir uns etwa in der Mitte der Strecke zum Zmittag. Stef hat gut gefangen, in einigen Pools allerdings keinen Biss. Wir vermuten, es hat noch andere Fischer unterwegs. Gegen Abend wandere ich die Lucnica hoch und treffe schon bald auf Stef. Leider auch auf andere Fliegenfischer….. Stef hat aber gut gefangen, in den grösseren Löchern auch einige Kapitale. Im Dorf probiert er es noch mit der Tockenfliege, die Forellen sind jedoch sehr schnell und er kann leider fürs Fotoshooting keine mehr landen.
Am letzten Tag in Luce lösen wir nochmals das Revier 2. Wir haben gute Tipps von anderen Schweizern gekriegt, welche schon seit vielen Jahren immer wieder hierher zum Angeln kommen. Also geht’s am Morgen los und wir marschieren zu abgelegenen wunderschönen blau-grünen Pools und Läufen, welche wir alleine nie gefunden hätten. Wir probieren alle Köderarten und fangen recht gut. Macht Spass, endlich! Der Wind zieht uns zwar um die Ohren, wir haben aber fast keine Zeit, darauf zu achten. Am schönsten ist es dann bei der Hängebrücke. Unglaublich dieser Blick von oben: Ein Aquarium voller Fische! Wir probierens von der Seite her und unten hinauf, fantastisch! Forellen und Äschen schnappen unsere Köder, egal wohin wir werfen. Das Wasser ist sehr kalt und nach einiger Zeit müssen wir uns wieder etwas aufwärmen. Aber das hat jetzt total Spass gemacht. Wir fahren zurück nach Luce und fischen noch längere Zeit bei den Kiesbänken. Dort stehen die Fische in den Läufen und kleinen Pools. Wir können kaum aufhören. Toller Tag!
Am Samstag geht die Reise nach dem Frühstück dann weiter nach Bosnien an die Una. Rückblickend war es eine sehr schöne Woche. Das Wasser total klar und niedrig, Essen und Unterkunft wieder fantastisch, das Wetter durchzogen und die Fischerei ebenfalls. Letztes Jahr hatten wir trübes Hochwasser, da war die Fischerei allerdings besser. Tja, wir können halt nicht alles haben J Aber eins ist sicher, wir werden wieder nach Luce reisen und diese tolle Landschaft geniessen.
Für den Bericht Katy Sidler
Zur Information: Die Tageskarte Savinja kostet 50 Euro, für die Lucnica 40 Euro. Die Halbpension bei Martina kostet rund 58 Euro.